Ein Schamane ist in der Lage, mithilfe seiner Kraft- und Helfertiere sowohl in der alltäglichen wie auch in der
nichtalltäglichen Wirklichkeit zu reisen. Er kann dabei mit den Tieren und Pflanzen kommunizieren und sich auf seinen
schamanischen Reisen in diese Tiere verwandeln und eins mit ihnen werden. Diese Tiere geben dem Schamanen Kraft und er kann
auch für andere Lebewesen ein Krafttier herbeiholen, das sie fortan begleitet und ihnen Kraft und Schutz gibt.
Kraft ist ein zentrales Thema im Schamanismus. Wenn ein Lebewesen alt, krank oder verletzt ist, hat es von seiner Kraft
eingebüßt und der Schamane ist in der Lage, ihm diese wieder zurückzugeben mittels spezifischer
Rituale.
Ein kraftvoller Körper kann dem Eindringen schädlicher Energien die in der normalen Wirklichkeit als Krankheiten
bekannt sind, widerstehen. Aus schamanischer Sicht gehören Krankheiten in Form von diesen Krafteindringlingen nicht zur
Natur des Körpers sondern werden hineingebracht. Deshalb ist der Besitz eines Krafttieres die Basis für die
Gesundheit.
Wenn ein Lebewesen schwach und anfällig für Krankheiten wird, so ist das ein Zeichen dafür, daß es sein
Krafttier verloren hat. Dieses kann ihm der Schamane zurückbringen und die eingedrungenen schädlichen Energien auf
schamanische Art und Weise entfernen.
Manchmal gehen im Laufe des Lebens bei traumatischen Erlebnissen Seelenanteile verloren. Auch diese ist der Schamane in der
Lage zurückzuholen.
„Als die Erde mit all ihren Lebewesen erschaffen wurde, war es nicht die Absicht des Schöpfers, daß
nur Menschen auf ihr leben sollten. Wir wurden zusammen mit unseren Brüdern und Schwestern in diese Welt gesetzt, mit
denen, die vier Beine haben, mit denen, die fliegen, und mit denen, die schwimmen.
All diese Lebewesen, auch die kleinsten Gräser und die größten Bäume, bilden mit uns eine große
Familie. Wir alle sind Geschwister und gleich an Wert auf dieser Erde.“
AUS DER DANKSAGUNG DER IROKESEN